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7. THEMENABEND: Schneideperformance
Alles rund ums Messer

News & Stories — 15. Oktober 2017
von Jannyn Sass
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Windmühlenmesser - die Werkstatt und das Verfahren der bekannten Messer aus Solingen (ZDF)
Solinger Dünnschliff, japanische Messer, traditionelle Schleiftechniken - am 15.11.2017 drehte sich bei Formost alles um das Messerkunsthandwerk.

Mit unserem 7. Themenabend stellte sich die Frage, ob nicht schon das Plakat in der Tür als Werbung reichen würde. Das Format scheint etabliert!


Wieder war auch der letzte Stehplatz besetzt und viele Gesichter schon gute Bekannte. Was Matthias van Reimersdahl zur Geschichte und Gegenwart der guten Messer zu erzählen hatte, begeisterte unsere Gäste zwischen 12 und 72 Jahren .

Aber neben lockerer Theorie ging es auch ganz praktisch um die Pflege und den Erhalt der absoluten Schärfe.

Unser Wunsch mit Hintergründen zum Produkt ein tieferes Verständnis für die Preise guter und in Deutschland gefertigter Waren zu vermitteln, wurde wie selbstverständlich erreicht.

Das sich unser Fachmann noch als begabter Entertainer entpuppte, machte lachende Gäste und ein großes Lächeln über dem ganzen Abend.

Dank an Matthias und unser Team für Speisen und Getränke in feiner Bioqualität und an unsere aufmerksamen Gäste mit vielen guten Fragen .

Wir planen schon den nächsten Themenabend im neuen Jahr und wünschen Euch eine gute Jahresendzeit.

Im Gegensatz zu den meisten Messern von heute werden Windmühlenmesser noch immer nach dem Prinzip des „Solinger Dünnschliffes" gefertigt, bei dem der Schliffwinkel anders als heute üblich weit oben angesetzt wird. So wird die Klinge äußerst dünn geschliffen und läuft schlank und sehr spitz auf die Schneide zu. Das Ergebnis zeigt sich in einer besonderen Schärfe und Schnitthaltigkeit der Windmühlenmesser aus Solingen. 


Am 15.11.2017 fand unser Themenabend mit viel

Hintergrundwissen zu traditioneller Messerherstellung und Schärftechnik statt. Eigene Messer konnten mitgebracht werden. Schleifen war vor Ort direkt erfahrbar. 

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Der Abend - Viel Wissenswertes über traditionelle Messerherstellung

Unser Gast, Matthias van Reimersdahl gibt uns einen Einblick in die Geschichte der Messerkunst.

  • Was ist das Besondere an Solingen? 
  • Was ist der Solinger Dünnschliff?
  • Welche Eigenheiten besitzt das Schleifen?
  • Wie wird geschliffen?


Sie erfahren mehr zu:

  • Entstehen der Schneidwarenherstellung in Solingen & in Europa überhaupt,
  • Materialkunde
  • Aufbau eines Messers
  • Pflege eines Messers
  • Schärfe eines Messers
  • Unterschied zwischen Schleifen & Schärfen 
  • Unterschied Japanische Messer & Solinger Messer

Haben Sie spezielle Fragen rund um das Thema Messer? Bitte bringen Sie diese zum Abend mit. Vor Ort werden alle Fragen beantwortet.

Interaktion und selbst mal schleifen

Gern können Sie auch Ihr Lieblingsmesser mitbringen. An 1-2 Arbeitstischen wird das Schleifen vor Ort gezeigt und auch praktisch erfahrbar gemacht. 


Es erwartet Sie ein interaktiver Abend rund um das Thema Messer und Schleifen. Für Ihr leibliches Wohl wird selbstverständlich gesorgt.

Unser  Referent
Von Messern und ihrer Magie - Matthias van Reimersdahl 
Unser Referent Matthias van Reimersdahl
Unser Referent Matthias van Reimersdahl
Schon seit jeher fühlte er sich hingezogen zu Arbeiten aus Holz, Stahl und Stein. Wohl auch der Grund für Matthias van Reimersdahl, selbst gebürtiger Schweriner,  eine eigene Agentur für handgefertigte Messer aus Deutschland, Japan und Frankreich zu gründen. 

Seine Leidenschaft für das Thema Messer merkt man ihm unmittelbar an. In seinen Vorträgen bringt er mit Charme und Esprit seine Faszination für traditionelle aber auch besonders innovative Messerkunst zum Ausdruck. 

Solinger Dünnschliff

Vergleich Solinger Dünnschliff mit industrieller Fertigung

Ein Messer aus einer Manufaktur wie Windmühlenmesser wird im Gegensatz zu einer industriellen Produktion sehr viel dünner geschliffen mit einem sehr viel weiter oben angesetzten Schliffwinkel. So wird die Klinge sehr dünn und läuft spitz auf die Schneide zu. Hintergrund dazu ist eine besondere Schärfe und Schnitthaltigkeit, die diese traditionelle Schliffart mit sich bringt. Windmühlenmesser sind damit selbst in Solingen fast schon einzigartig: Während die Manufaktur an dieser traditionellen Schliffart festhält, sind in Solingen schon viele auf andere Arten umgestiegen. Traditionell sorgte jedoch genau diese Schliffart für den Erfolg der Solinger Messer in aller Welt.

Kesselscher WALkSCHLIFF

Skizze Kesselscher Walkschliff

Ursprünglich war der Walkschliff Tradition in jeder Manufaktur in Solingen. Heute wird er nur noch bei Windmühlenmesser angewandt. Durch diese Schliffart erhalten Messer eine sogenannte "ballige" Geometrie, was für große Stabilität sorgt bei größtmöglich dünn ausgeschliffener Schneide. Um diese Ausgewogenheit zu erreichen und diesen Schliff zu setzen ist ein hohes Maß an Erfahrung und Kenntnis der traditionellen Schleifkunst essentiell.

Pließten, Baupließten - der FeINSCHLIFF

Baupliessten - eine uralte Tradition des Feinschleifens

Pließten ist der Fachbegriff und heisst so viel wie „Feinschleifen“. Dazu wird die Klinge auf einer rotierenden Leder- bzw. Filzscheibe, die mit einer Schmirgelpaste bestrichen ist, von allen groben Schleifspuren, den sogenannten "Schleifriefen", befreit. So erhält die Oberfläche die feineren Riefen, die für die besondere Schneidequalität notwendig sind. Jegliche Unebenheiten werden korrigiert. "Feinpließten" und "Blaupließten" sind dabei verschiedene Arbeitsgänge. Beide sind sehr aufwendig, wobei insbesondere das "Blaupließten" die höchste handwerkliche Fertigkeit erfordert. Klingen, die "blaugepließt" sind, erkennen Sie an ihrem bläulichen bis regenbogenfarbenen Schimmer.


In den Zeiten, als es noch keinen rostfreien Stahl gab, war das "Blaupließten" das Exzellenzverfahren, um eine Klinge so fein zu glätten und zu verschließen, so dass sie nicht rosten konnten.

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