Herbert Ender, geboren 1901, gründete 1922 als jüngerer Bruder von Rudolf Ender die Firma und übergab diese dann an ihn 1934.
Rudolf Ender wurde am 22. November 1898 geboren. Frühzeitig musste er
als Junge bei seinem Vater in der Werkstatt mithelfen. Man fertigte dort
Spielzeugfahrtiere. Zumeist waren es ausgestopfte Kaninchen, die auf
ein Brett genagelt wurden. 1913 bis 1916 lernte er in Niederneuschöna
den Beruf eines Tischlers. Dies kam seiner späteren Tätigkeit sehr
zugute. 1916 wurde er dann im ersten Weltkrieg zum Militär eingezogen.
Ab 1919 war er als Schachbrettmacher in einer Borstendorfer
Schachbrettfabrik tätig. 1927 fing er bei seinem Bruder Herbert Ender
als Spielzeugmacher an. Rudolf Ender übernahm schließlich 1934 den
Betrieb von seinem Bruder.
Die ersten Arbeiten waren Spanbäume stechen, die er als Auftrag von der
Leipziger Messe erhalten hatte. Seit dieser Zeit arbeitet Rudolf Ender
nach Entwürfen von Professor Alwin Seifert. Unter anderen Spieltiere und
Fahrtiere, die leicht beschnitzt wurden. Viele Dinge aus dem
Waldkirchner Spielzeugmusterbuch von 1850 hat Prof. Seifert überarbeitet
und Rudolf Ender hat sie als wiedererweckte alte Volkskunst in seinem
Betrieb gefertigt. Beschäftigt war dort die ganze Familie. Die Eltern
von Rudolf Ender, die Ehefrau und die Kinder.
Seit 1934 haben Rudolf und seine Belegschaft durchgehalten, ehrliche
Volkskunst zu fertigen, trotz niedriger Löhne. Das Durchhalten war sein
größter Verdienst. Noch Tage vor seinem Tode am 6. Oktober 1986 mit 87
Jahren sprach er mit voller geistiger Frische über seine Herzdrücker,
die ihn bewegten, aber auch dankbar von der liebevollen Pflege seiner
Kinder. Er hat mit seiner Beharrlichkeit ein Stück Erzgebirgische
Volkskunst erhalten, bewahrt und dadurch ein Stück Kulturgeschichte des
Erzgebirges mitgeschrieben. Auf dem alten Friedhof in Borstendorf steht
noch ein alter verwitterter Grabstein des bekannten Orgelbauers
Christian Friedrich Göthel, des Urgroßvaters von Rudolf Ender. Auf dem
Grabstein stehen die Worte: „Der Mensch stirbt, aber sein Werk lebt“
Ab 1986 leitete sein Sohn Dietmar Ender den Betrieb weiter. In dritter
Generation setzt er die Familientradition, die in der Fertigung
filigraner Miniaturen liegt, fort. Seit 1956 arbeitet Dietmar Ender als
Drechsler. Nach Beendigung seiner Schulzeit lernte er in der
Grünhainichener Fachschule. Er lernte also von der Pike an das Handwerk,
und damit auch das typisch Erzgebirgische. “ Das Holz, das gedrechselt
wird, lebt “, sagt Dietmar Ender. Mit vier Angestellten fertigte er weit
über 100 verschiedene Artikel . Wie z.B. Engel und Bergmann,
Räucherwichtel, Kloßfrauen, Klimperkästen, Storchenreiter, Hampelmänner
oder auch verschiedenste Nussknacker.
Zu den Tagen der „Erzgebirgischen Folklore“ in der Chemnitzer Stadthalle
ist er nun schon seit Anfang an mit seinem Vater vor Ort, was 1978
begann. Er präsentierte die verschiedensten Artikel auf seinen Stand.
Die wohl bekanntesten Stücke aus seiner Werkstatt sind die Engel in
weißem Kleid und roter Schürze mit gekreuzten blauen Schwertern auf der
Brust sowie der Bergmann mit schwarzer Jacke, weißer Hose, roter Weste
und grünem Federbusch auf dem Schachthut.
Gedrechselt wird noch vom alten Meister auf einer Drehbank, die schon da
stand, als er 1956 in der Firma, mit 14 Jahren, anfing zu drechseln.
Noch aus den Anfangsjahren des Betriebes stammt die Transmission, mit
der sich besonders die schweren Holzzylinder für große Stücke, wie z.B.
der Engel mit 83 cm Länge, gefühlvoller in Rotation versetzen lassen als
mit neueren Antrieben. Für sein Lebenswerk wurde er im Rahmen der
Auszeichnungsveranstaltung “ Tradition und Form “ 2007 im Olbernhauer
Tivoli geehrt.
Seit 1982 arbeitet Uwe Kluge in der
Kunstgewerbebranche. Anfangs war er in der Produktion tätig. Später
dann als Versandleiter. Durch dieser Tätigkeit konnte er Erfahrungen
auf Fachmessen sammeln. Im Frühjahr 2005 machte er mit seiner
Firma “ Kunstgewerbe Uwe Kluge “ in Waldkirchen selbständig.
Hauptsächlich fertigt er selbstentworfene Laternen. Seine
Räumlichkeiten waren für diese Produktion sehr beengt, deshalb bemühte er sich um eine Vergrößerung der Produktionsräume.
Ihm war bekannt, dass Dietmar Ender aus alters –
und gesundheitlichen Gründen einen Nachfolger suchte. Ein Jahr später
im Frühjahr 2006 übernahm er dann die Firma mit allen Rechten an
Mustern von D. Ender. Zusätzlich wurde die bisherige Produktion mit
Laternen ergänzt. Er führt das gesamte Sortiment in gewohnter Form
weiter. Seit 2008 ist sein Sohn Sven mit im Familienunternehmen tätig.
Seit 2009 werden in limitierten Auflagen
die beliebten "Ender-Nussknacker" wieder produziert. Wie einst werden diese liebevoll von Hand gedrechselt und bemalt.