Teekanne kpl. 499
HB Hedwig Bollhagen Werkstätten für Keramik
| 345.00 € |
| (incl. 19% VAT) |
Our Subjects
Handarbeit - die vollkommenen Form
 Hedwig Bollhagen. Handbemalte Dekore aus der Manufaktur |
Je mehr der technologische Fortschritt die Produktion unserer Warenwelt bestimmt, verschwindet die Handarbeit - manchmal einfach ins Ausland, oft aber auch gänzlich.
Wer trotzdem nicht auf Handarbeit oder regionale Wertschöpfungsketten verzichten möchte, bringt dies als Werbebotschaft meist gleich am Produkt an.
Wer trotzdem nicht auf Handarbeit oder regionale Wertschöpfungsketten verzichten möchte, bringt dies als Werbebotschaft meist gleich am Produkt an.
Man muss das auch tun, denn der höhere Preis will erklärt werden, um akzeptiert zu werden.
Man
könnte natürlich auch für einen Kulturwandel plädieren, der jeden
Schnäppchenpreis erhöhtem Aufklärungsbedarf aussetzt, wie dieses Dumping
erreicht wird.
Aber soweit sind wir noch nicht.
Zur Zeit müssen wir Qualität erklären und verstehen, um durch unterstützenden Erwerb dieser archaischen Produktionsformen ihre Existenz zu sichern.
Nun ist die Handarbeit nicht für jedes Produkt sinnvoll und nicht für jedes Produkt mit Handarbeitsanteil ist es förderlich, dem Kunden darüber zu berichten. Wer mal in sein geöffnetes Smartphone geschaut hat, findet auch hier reichlich Spuren von hilfreichen Händen, aber sicher keinen Hinweis auf der Verpackung. Dass aber die Handarbeit ähnlich homöophatisch zum Einsatz kommt, wo mit ihr kräftig geworben wird, gefährdet die Glaubwürdigkeit, die viele Produkte dringend brauchen.
Wer Zukunftvisionen des letzten Jahrhunderts erinnert, wundert sich sowieso, warum unsere Hände überhaupt noch mitmischen. Das Werken mit den eigenen Händen scheint eine Ur-Faszination, die nicht nur beim Macher wirkt, sondern sich auch auf den Betrachter überträgt. Das Kind, das seine erste Flöte selbst geschnitzt hat, spürt das genauso wie der, der diese Flöte geschenkt bekommt.
Ist es die gefrorene Lebenspur, die als Energie in einem handgemachten Produkt spürbar bleibt, die wir wahrnehmen?
 Die Segelmacherei ist undenkbar ohne Handarbeit. Die Unterschiedlichkeit des Materials und die Individualität jedes Bootes lässt eine maschinelle Arbeit kaum zu. |
 Damastschmieden ist ein langwieriger schweißtreibender Prozess, undenkbar, dass die vielmals gefalteten und geschmiedeten Klingen nicht per Hand gefertigt werden. |
 Das Herz einer Uhr ist sein Uhrwerk. Viele kleine Rädchen drehen sich präzise im Takt der Zeit. Würde nicht jemand Hand anlegen, wären komplexe Uhrwerke nicht umsetzbar. |
 In der Industrialisierung wurden Webereien größtmöglich maschiniert. Kunstvolle oder besonders gemusterte Stoffe werden jedoch bis heute per Hand gemacht. |
 Restauration und Präparation sind Domämen, die ausschließlich auf Handarbeit angewiesen sind. Jedes Objekt als Einzelstück zu begreifen bedeutet hier auch Hand anzulegen. |
Die finnische Designerin Maria Isola hat mal ein Hemd für Marimekko entworfen, dessen Streifen auf freihändig gezogene Linien beruht. Es ist bis heute das meistverkaufte Design und wird maschinell hergestellt, aber die Idee der freihändigen Linie trägt und wird nur saisonal in den Farben variiert.
Einer der sinnvollsten Bereiche der Handarbeit für nutzbare Alltagsprodukte bleiben unsere gebrannten Haushaltswaren.
Mancher hat sich in Etappen beim Töpfer seiner Begeisterung komplett eingedeckt, gar selbst Drehscheibe und Brennofen benutzt und streichelt nun selbstvergessen über Dinge, die so auch schon vor 1000 Jahren hergestellt werden konnten.
Aber auch wer mit Manufakturkeramik und seriellem Porzellan lebt, hat Produkte um sich, die nicht ohne überdurchschnittlich viel Handarbeit auskommen. Selbst die Ikeatasse wird in Ihrer Herstellung noch 4-6 mal in die Hand genommen wenn auch nicht in heimische.
Einer der sinnvollsten Bereiche der Handarbeit für nutzbare Alltagsprodukte bleiben unsere gebrannten Haushaltswaren.
Mancher hat sich in Etappen beim Töpfer seiner Begeisterung komplett eingedeckt, gar selbst Drehscheibe und Brennofen benutzt und streichelt nun selbstvergessen über Dinge, die so auch schon vor 1000 Jahren hergestellt werden konnten.
Aber auch wer mit Manufakturkeramik und seriellem Porzellan lebt, hat Produkte um sich, die nicht ohne überdurchschnittlich viel Handarbeit auskommen. Selbst die Ikeatasse wird in Ihrer Herstellung noch 4-6 mal in die Hand genommen wenn auch nicht in heimische.
Deutsche Handarbeitsanteilsspitzenreiter im seriellen keramischen Bereich sind sicher die HB Werkstätten in Marwitz. Wer eine Manufakturführung miterlebt hat, kann nicht verstehen warum die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ihr Geld nach Velten gegeben hat, um ein Museum für die berühmteste deutsche Keramikerin in diesem Sommer zu eröffnen, statt die museale Produktionstätte lebendig zu halten.
Seit 1934 entstehen hier die zeitlosen Designklassiker in zahlreichen
Handarbeitsschritten. Bis 60 mal wird das aufwendigste Produkt des
Hauses von Hand bearbeitet und selbst Töpferscheiben und Handmalerei
sind wesentliche Bestandteile für diese "Unikate in Serie". Bis zu ihrem
Lebensende, 2001, war Hedwig Bollhagen selbst der Motor hinter allen
Formen und Dekoren, die bis heute exakt nach ihren Vorstellungen
produziert werden.
Wie bei berühmten Porzellanmanufakturen hat auf ihren Wunsch nach höchstmöglicher Vollkommenheit auch jedes Dekor einen dafür spezialisierten Maler und jede technologische Entwicklung des letzten Jahrhunderts wurde von Bollhagen auf die Nutzbarkeit für ihre Idee von Keramik geprüft. Niemand hat dabei so genau die Idee der menschlichen Spur mit Perfektionanspruch in Deckung gebracht und noch heute versuchen Konkurrenten herauszubekommen, warum beispielsweise bei Ihren großen Tellern die Ränder beim Brand nicht absacken.
Dass man trotzdem glaubt, in einer authentischen Fabrikation um 1950 zu stehen, ist Teil der Einzigartigkeit von HB.
In Arbeitsschritten und Zeitaufwand ausgedrückt, ist keine Serienproduktion in Deutschland mehr "Handmade", aber das allein würde mich niemals überzeugen.
Die Idee in höchster Perfektion menschliche Lebenspuren mit Ton aus dem Westerwald, am Rande von Berlin, in einzigartiger zeitloser Form und wunderbaren Dekoren im Ofen einzubrennen, begeistert mich.
Entstanden sind so alltagstaugliche Kunstwerke in Serie. Es sind nicht einfach "Töppe", auf die Hedwig immer bestanden hat, um ihre magische Wirkung nicht durch Worte zu überlagern und - sie sind es doch.
Aber nur unter der Idee, dass Demut und Einfachheit das Höchste sind, was kulturell möglich ist. Die Bilderschau aus der Produktion kann Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln.
Ein Besuch in Marwitz wird Sie sprachlos machen was "Handmade in Germany" bei HB noch bedeutet.
In Arbeitsschritten und Zeitaufwand ausgedrückt, ist keine Serienproduktion in Deutschland mehr "Handmade", aber das allein würde mich niemals überzeugen.
Die Idee in höchster Perfektion menschliche Lebenspuren mit Ton aus dem Westerwald, am Rande von Berlin, in einzigartiger zeitloser Form und wunderbaren Dekoren im Ofen einzubrennen, begeistert mich.
Entstanden sind so alltagstaugliche Kunstwerke in Serie. Es sind nicht einfach "Töppe", auf die Hedwig immer bestanden hat, um ihre magische Wirkung nicht durch Worte zu überlagern und - sie sind es doch.
Aber nur unter der Idee, dass Demut und Einfachheit das Höchste sind, was kulturell möglich ist. Die Bilderschau aus der Produktion kann Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln.
Ein Besuch in Marwitz wird Sie sprachlos machen was "Handmade in Germany" bei HB noch bedeutet.
Die Linie Ritz
Die Linie Ritz – Dekore gehören zu den aufwändigsten und teuersten der Manufaktur. Linie Ritz Dekor bedeutet einen zusätzlichen Arbeitsgang plus Brennprozess. Das erklärt immer schon den deutlich höheren Preis, die Seltenheit das Interesse besonders bei Sammlern.
