Kaum eine Bewegung hat die Künste und das Handwerk so zu Kooperationen motiviert und war so beliebt bei den Zeitgenossen wie Jugendstil und Art Déco.
Es ist kein Zufall das besonders die Postmoderne zum Ende des 20. Jahrhunderts viel Anleihen auch beim diesen Stilen findet.
Dass sich das Art Déco, viel mehr als andere Strömungen, dem Luxus verpflichtet fühlte, hat lange den Blick auf die gestalterischen Leistungen getrübt.
Dabei waren Vertreter wie der immer noch zu unbekannte Berliner Architekt Bruno Paul, wesentlicher Mentor und Lehrer führender Bauhäusler wie Mies van de Rohe.
Es musste fast ein halbes Jahrhundert vergehen, bevor der Antik- und Designhandel erste Spitzenstücke würdigte und gerade seinen Einfluss auf das amerikanische Design scheint mir augenfällig. Liebe zu feinen Materialien und Farben, hochwertige Handwerkskunst und ein überbordender Optimismus, in der besten aller Zeiten Gestalter zu sein, schwingt in den Entwürfen dieser Zeit noch heute mit. Dort wo er Design als individuelle künstlerische Gestaltung versteht, liegt seine Qualität für eine Neubetrachtung in der Gegenwart.
Dass seltene Handwerkstechniken gerade durch diese Stilepoche wiederentdeckt oder zu unbekannten Qualitäten geführt wurde, bleibt eine historische Besonderheit.
Die Lage in der Welt von heute ist von so grundsätzlich anderen Wichtigkeiten bestimmt, dass eine Wiederentdeckung des Art Déco immer eine nostalgische Verklärung der Vergangenheit bedeuten würde.
Trotzdem sieht Formost auch in Zeugnissen dieser Epoche wichtige und noch heute brauchbare Leistungen wunderbarer Gestalter.